Was ist ein Zertifikat?
Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibung einer Bank oder eines anderen Emittenten. Im Gegensatz zu Anleihen erhalten die Käufer der Zertifikate keine Zinsen ausgezahlt.
Stattdessen erzielen die Anleger einen Gewinn, wenn sich der Kurs oder der Preis des zugrunde liegenden Basiswertes günstig entwickelt. Als Basiswerte suchen die emittierenden Kreditinstitute häufig einzelne Aktien, einen Aktienindex, Fremdwährungen, Edelmetalle oder Rohstoffe aus.
Bei einem Zertifikat besteht immer die Gefahr, dass der Emittent zahlungsunfähig wird und die Anleger ihr Geld verlieren. Das bekannteste Beispiel ist die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers, die als Emittent von Zertifikaten im Jahr 2008 Insolvenz anmelden musste.
Entstehung des Zertifikats
Die Wertpapiergattung der Zertifikate wurde Anfang der 1990er Jahre von den Banken eingeführt. Es handelt sich um Schuldverschreibungen mit einem derivativen Anteil.
Das bedeutet, dass sich der Kurs von Zertifikaten parallel zu dem Kurs oder Preis eines Basiswertes entwickelt. Zertifikate sind strukturierte Finanzprodukte, mit denen auch Kleinanleger sowohl von steigenden als auch von fallenden Börsenkursen profitieren können.
Zertifikate werden an den Wertpapierbörsen oder direkt mit dem Emittenten gehandelt.
Bei einem Kauf von Zertifikaten über die Börse fallen die üblichen Bankgebühren an. Die Emittenten erheben einen Ausgabeaufschlag und verdienen an der Geld-Brief-Spanne. Dabei gibt der höhere Briefkurs an, zu welchem Betrag Anleger ein Zertifikat kaufen können, während die Rückgabe an den Emittenten zum Geldkurs erfolgt.